Viele Optimierungsmaßnahmen die in der Suchmaschinenoptimierung üblich sind, werden nicht einmal ansatzweise von einem SEO-Plugin übernommen. In der folgenden Podcast Episode erkläre ich dir, welche Aufgaben Plugins wie Yoast SEO für dich übernehmen. Und für welche Aufgaben du als Nutzer selbst verantwortlich bist.
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SEO ist mehr als das Installieren von Plugins
Als Suchmaschinenoptimierer arbeite ich recht häufig WordPress Webseiten. Und da kommen bestimmte Plugins öfter zum Einsatz als andere. Das beliebteste für WordPress ist da so ziemlich das Yoast SEO Plugin. Leider existiert das weit verbreitete Halbwissen, das Yoast SEO für die Suchmaschinenoptimierung einer Webseite ausreichend ist. Ein Fehler den viele Anfänger machen.
Ein Großteil der Benutzer installiert das Plugin und übersehen sogar die Plugin Einstellungen zu tätigen. Aber gehen davon aus, dass die Webseite nun für Suchmaschinen optimiert ist ist und die Ergebnisse von selbst kommen. Leider ist dem nicht so!
Die Suchmaschinenoptimierung ist ein breites Feld voller Optimierungsmöglichkeiten. Es existieren so viele Themengebiete für dir man eine Webseite optimieren kann. Sei es die technische Struktur, die Ladezeiten, dem angebotenen Inhalt oder die User Experience. Auch Backlinks sind Bestandteil der Optimierung.
Es ist leider nicht so einfach damit getan, ein Plugin zu aktivieren und die Optimierung der Webseite ist abgeschlossen. Wäre es so einfach, dann würde es einen Beruf, wie den Suchmaschinenoptimierer, natürlich nicht geben!
Aber was macht ein SEO Plugin dann überhaupt?
Es gibt viele Plugins die sich der Optimierung eurer Webseiten verschrieben haben. Von Yoast SEO, zu RankMath, SEOPress und viele weiterer Anbieter. Die aber allesamt einen ähnlichen Weg gehen.
Empfehlung: Auf Raidboxes.io* lasse ich Yoast SEO gegen RankMath antreten!
Das Schöne an WordPress ist, dass es bereits von Installation aus, sehr suchmaschinenfreundlich daherkommt. Das heißt: Crawler es einfach haben, die Struktur und den Code eurer Webseite zu verstehen. Das große Problem ist allerdings: Es können nicht alle Maßnahmen die sich in der Suchmaschinenoptimierung oder Benutzerfreundlichkeit etabliert haben, von WordPress auch automatisch umgesetzt werden.
Das heißt: Das Grundgerüst kommt nicht mit den entsprechenden Funktionen einher – oder das Problem liegt darin, dass WordPress gar keinen Einfluss auf eine entsprechende Optimierung hat. Weil die entsprechende Information vom Anwender umgesetzt werden muss. Also von dir.
WordPress kann nicht alle Aufgaben übernehmen
Um ein konkretes Beispiel zu nennen:
Die Bildoptimierung. Das heißt, immer wenn du ein Bild in deine Mediathek oder auf deine WordPress Webseite hochlädst, dass diese Dateien natürlich auch dementsprechend verkleinert werden. So dass der Nutzer kein 30 Megabyte Bild herunterladen muss.
Ich meine stell dir einfach mal vor Ihr habt nur 1 Gigabyte Datenvolumen und Ihr müsst vom Besuch einer Webseite 30 Megabyte herunterladen, weil ein Webseiten-Betreiber der Meinung war, das Bild in der allerhöchsten Qualität hochladen zu müssen. Heutzutage ist das weniger kritisch. Aber auch heute haben wir noch Straßen und Städte mit einer schlechten Internetverbindung. Von Entwickliungsländern mal ganz zu schweigen.
Plugins wie Shortpixel helfen euch bei der Optimierung eurer Bilder!
Aber so ein Verhalten ist nunmal nicht nutzerfreundlich und wirkt sich negativ auf die Ladezeit eurer Webseite aus, welche wiederum wichtig für die Suchmaschinenoptimierung ist. Und so wie Google mit den Web Core Vitals kürzlich angekündigt hat, werden kurze Ladezeiten in 2021 noch umso wichtiger werden.
Aber das zeigt dir auch das Problem auf, dass WordPress solche essentiellen Handlung nicht für dich abnimmt und die Funktion mit einem anderen Plugin nachgeliefert werden muss. Oder du die Bilder bereits vor dem Upload dementsprechend verkleinerst und komprimierst.
Auch Webmaster müssen aktiv werden bei Suchmaschinenoptimierung!
Und damit kommen wir direkt zu den weiteren Maßnahmen die sich als Lösungen etabliert haben. Auch der Inhalt der auf eurer Webseite publiziert wird, wird von Suchmaschinen bewertet. Ich sehe immer wieder Leute die sich noch nicht mit der Suchmaschinenoptimierung auskennen und sich sagen: “OK. Ich habe diese Produkt oder möchte eine Webseite zu dieser Dienstleistung anbieten.“
So wird der Webmaster einfach drauf losschreiben. So viel Enthusiasmus ist natürlich eine coole Sache und sehr lobenswert! Das Problem ist aber, dass es bereits so unzählig viele Inhalte im Internet gibt, dass man durchaus sagen kann, dass sehr höchstwahrscheinlich, bereits eine Konkurrenz existiert. Eine Konkurrenz die sogar sehr stark ist. Und damit besteht die Gefahr, dass euer Content niemals gelesen wird, weil du dich gar nicht gegen eine größere Webseiten durchsetzen kannst.
Beauftragt Ihr aber einen SEO-Experten, dann würde dieser sich durch riesige Keyword-Datenbanken wühlen. Das könnt Ihr euch so vorstellen: Alle Begriffe werden nach Ihrem Suchvolumen und Ihrer Konkurrenz geprüft. Dann wird versucht eine Auswahl darüber zu treffen, wo es sich lohnt, überhaupt in entsprechende Inhalte zu investieren. Und die Investition kann Geld oder Zeit sein. Und beides möchte man nur ungern verschwenden.
Und Content-Produktion bzw. Keyword-Recherche, sind Aufgaben die WordPress nicht für euch übernehmen kann. Eine Maßnahme die vom Nutzer durchgeführt werden muss.
Welche Funktionen bietet Yoast SEO?
Und ähnlich trifft auch auf Yoast SEO zu. Beziehungsweise mit allen SEO-Plugins da draußen. Diese Plugins haben bestimmte Funktionen, aber sie nehmen nicht alle Aufgaben ab.
So es existiert kein SEO-Plugin da draußen, dass sich um die Optimierung, die Keyword-Recherche, oder eure Backlinks kümmert.
Inhalts-Analyse
Yoast SEO erfüllt bestimmte Aufgaben, gibt dir beispielsweise SEO-Handlungsempfehlungen. Siehe Focus Keyword Tutorial.
Das bedeutet: Ihr gibt ein Keyword in der Inhaltsanalyse des Plugins ein, für das Ihr optimieren möchtet. Aber ein Keyword dass auch von euch gewählt wurde – nicht von einer Maschine vorgeschlagen wurde. Ihr wisst nicht wie oft dieses Keyword im Monat gesucht wird. Ihr wisst nicht wie groß die Konkurrenz dahinter ist. Vielleicht wird euer gewähltes Keyword ja auch überhaupt nicht gesucht. Hier starten bereits mögliche Fehlerquellen.
Indexierungseinstellungen & Weiterleitungen
Die Hauptaufgabe eines SEO Plugins liegt in der Indexierung. Immer wenn deine Urls in Suchergebnissen darstellen lassen möchtest, dann hast du die Wahl, diese indexieren zu lassen oder nicht.
Du hast die Wahl der Suchmaschine zu sagen, dass eine Weiterleitung zu einer anderen Unterseite stattfindet. Du bestimmst die Anweisung an die Suchmaschine. Dafür existieren bestimmte Statuscodes.
Der berühmtes Statuscode der dir bekannt sein sollte, ist der 404 Fehler. Dieser sagt: “Oops! Die Seite wurde nicht gefunden.” Dann gibt es noch spezifischere Statuscodes wie den Statuscode 410, der widerrum sagt: “Der Inhalte wurde nicht gefunden, weil er dauerhaft entfernt wurde.”
Die Suchmaschine wird eine URL die mit dem Statuscode 410 deklariert ist, anders behandeln.
Structured Data
Dann verfügt Yoast SEO (wie z.B. Rank Math auch), mit der Funktion zur Einbindung von Structured Data. Structured Data oder auch Schema Code genannt, ist für den Benutzer nicht sichtbarer Code. Kann aber Suchmaschinen erweiterte Informationen zu den Inhalten deiner Webseite bereitstellen.
Beispiel #1: Konkrete Anwendungsfälle dafür sind, dass man Suchmaschinen zeigen kann: Google, ich habe auf meiner Webseite definiert, dass dieses LinkedIn Profil, offiziell zu unserem Unternehmen gehört.“ Oder: „..dass dieser Youtube Channel, Teil unseres Unternehmens ist.”
Beispiel #2: Ein anderer Anwendungsfall für Structured Data sind die berühmten “Google Sterne” in den Suchergebnissen. Wenn Ihr ein Ergebnis aufruft werden bereits im Suchergebnis, die Nutzerbewertungen eurer Webseite dargestellt.
Beispiel #3: Eine andere Darstellungsvariante von Structured Data sind beispielsweise auch die Rich Cards, die häufig bei Rezepten zum Einsatz kommen. Dann werden dir bereits in den Suchergebnissen, Ergebnisse mitsamt Bild und Rezeptanleitung präsentiert.
Man kann also grob sagen, dass Structured Data besondere Darstellungsvarianten in den Suchergebnissen “freischalten” kann. Und auch bei dieser Aufgabe helfen euch SEO-Plugins aus. Dahingehend ist es nur wichtig zu wissen, welche Arten es von Structured Data gibt und welche von eurem SEO-Plugin unterstützt werden. Wichtig daher, weil Rich Cards nur für bestimmte Themen unterstützt werden.
Tipp: Die FAQ Boxen die man seit 1-2 Jahren häufiger in den Suchergebnissen sieht, werden übrigens ebenfalls mit Hilfe von Structured Data erzeugt.
Fazit: Yoast SEO übernimmt nicht alles!
Ich bin zwar etwas vom Thema abgeschweift, aber im Grunde genommen beantwortet es auch die Frage. Yoast SEO reicht nicht für die Suchmaschinenoptimierung deiner Webseite aus. Vermutlich tut es kein SEO-Plugin da draußen. Bitte kommt von dem Gedanken weg, dass sobald Ihr Yoast SEO installiert habt, die Rankings von alleine kommen.
Suchmaschinenoptimierung ist ein extrem breites Themengebiet.
Auch Backlinks die extrem wichtig für Suchmaschinen sind, um die Bedeutung und Relevanz deiner Inhalte zu bemessen, müssen selbst gesetzt werden. Einschätzen zu können, was ein guter Backlink ist und was nicht, ist auch eine Aufgabe, die von einem SEO Plugin nicht abgenommen werden kann.
Was aber wirklich hilft, ist sich zu informieren wie eine Suchmaschine funktioniert und wie eine Suchmaschine die Ergebnisse gewichtet. Also wie eine Suchmaschine entscheidet, welches Ergebnis das Recht hat, an der ersten Stelle positioniert zu werden.
Allerdings würde das, den Rahmen dieser Episode und vieler vieler vieler weiterer Episoden sprengen. Wenn du dich dafür interessierst, wie du die richtigen Einstellungen in Yoast SEO tätigst, dann besuche doch bitte mein Tutorial: „Die optimalen Yoast SEO Einstellungen!“
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